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SWL – Hören

SWL-Urkunde (Bildquelle: DARC)

Auf dem Weg zur Amateurfunkprüfung bietet sich gemäß der alten Funkweisheit “erst Hören, dann Senden” das Reinhören in die Amateurfunkbänder an. Damit kann man sich schon vor dem ersten Senden an die Gewohnheiten im Amateurfunkdienst herantasten. Beiläufig lassen sich die Frequenzbereiche, die Betriebsabkürzungen, das Buchstabieralphabet und Landeskenner erlernen. SWL ist übrigens die Abkürzung von Short Wave Listener.

Wer bereits Mitglied im DARC ist, kann eine theoretische Hörprüfung im Verein ablegen und ein SWL-Rufzeichen (DExYYY) zugeteilt bekommen. Die Prüfung wird im Siegerland durch unseren DARC-Ortsverband Uni Siegen als eine Art Zwischenprüfung der N-Lizenz und auf Anfrage abgenommen. Sie ist eine gute Vorbereitung auf die spätere Amateurfunkprüfung bei der Bundesnetzagentur und enthält einen deutlich reduzierten Fragenumfang. Mit dem DE-Rufzeichen ist auch der Austausch von QSL-Karten (Empfangsbestätigung) deutlich einfacher.

Was brauchst Du zum Empfang des Amateurfunks?

Der Empfang des Amateurfunkdienstes ist allen in Deutschland erlaubt. Es gibt mehrere Möglichkeiten des Empfangs:

  • Web-SDRs, das sind Internetseiten an denen ein softwarebasierter und fernsteuerbarer Empfänger hängt,
  • einen SDR-Dongle (USB-Stick mit Software Defined Radio) am eigenen Rechner,
  • ein sogenannter Scanner oder ein Weltempfänger als eigenständiges Gerät
    oder später
  • dein zukünftiges Amateurfunkgerät, das Du ohne bestandene Prüfung noch NICHT zum Senden verwenden darfst.

WebSDRs

Ohne jede Neuanschaffung kannst Du mit einem WebSDR über deinen Web-Browser zuhören.

Web/Kiwi-SDR-Standorte
Web/Kiwi-SDR-Standorte (Bildquelle: http://rx.linkfanel.net/)
– Kurzwelle

Dazu gibt es mit WebSDR und KiwiSDR zwei größere Plattformen als Anlaufstelle:

Zu beiden Systemen gibt es Video-Tutorials:

– Satellit
WebSDR (Bildquelle: BATC – Goonhilly Station)

Für den geostationären Amateurfunksatelliten QO-100 gibt es auch ein WebSDR:

– FM-Relaisfunkstellen

Wer z. B. die lokalen FM-Amateurfunk-Relais im und um das Siegerland (DB0YS, DB0EIS), die mit der neuen N-Lizenz zu arbeiten wären, hören möchte, kann das WebSDR von DC5DM aus unserem DARC-Ortsverband versuchen:

Frequenzen, auf denen mit Amateurfunkverkehr in und um das Siegerland zu rechnen ist, findest Du unter den Relais auf dieser Webseite und in der Spektrumsanzeige des WebSDRs ganz oben markiert.

Brandmeister-DMR-hören (Bildquelle: Hoseline)
– Digitalfunk

Und wenn Du in den digitalen UKW-Sprechfunk hineinhören möchtest, empfiehlt sich die „Hoseline“-Seite des Brandmeister-Netzwerks. In der Talkgroup 26257 sind die Siegerländer DMR-Repeater DB0YS und DB0SGL verbunden. Allerdings solltest Du dich zuvor etwas in die Systematik der Talkgroups im DMR-Funk und -Netzwerk einarbeiten.

SDR-Dongle am eigenen Rechner

SDR-Dongle-Set (Bildquelle: RTL-SDR.COM)

Wenn Du erste Erfahrungen mit dem WebSDRs gesammelt hast, ist der nächste Schritt zum Amateurfunk der Empfang mit einer eigenen Ausrüstung. Sehr günstig und doch universell ist die Verwendung eine SDR-Dongles an einem PC (oder unter gewissen Umständen auch Smartphone oder Tablet). Gute Erfahrungen gibt es mit dem Dongle von

gemacht. Er ist sehr frequenzstabil, was für einige digitale Funkbetriebsarten wichtig ist, und deckt die wichtigsten KW- und UKW-Amateurfunkbänder von 1,8 MHz (160 m) bis 1240 MHz (23 cm) ab. Mit einem 60 cm großen Satellitenspiegel und einem tauglichen LNB ist sogar der Empfang des geostationären Amateurfunksatelliten QO-100 möglich. Dazu später mehr.

Eine Einführung in den RTL-SDR-Dongle und die Software SDR# (sprich SDR Sharp) findest Du hier:

Für alle, die bei Null anfangen, gilt der Tipp, das Komplettpaket mit den Antennen zu beschaffen. In Europa empfiehlt sich je nach Verfügbarkeit die Bestellung über das ebay- oder das AliExpress-Angebot von RTL-SDR.COM. Nach den ersten Gehversuchen und Erfolgen damit, kannst Du dann in den Eigenbau von besseren Antennen einsteigen. Wer allerdings schon Antennen hat, kann mit dem etwas günstigeren „nackten“ Dongle einsteigen.

QO-100-Sat-Spiegel (Bildquelle: reddit/DedX_)
– QO-100 und SDR

Um das attraktive Angebot des geostationären Amateurfunksatelliten nutzen zu können, empfiehlt sich die Erweiterung um einen Satellitenspiegel von 60 cm oder mehr Durchmesser und als Empfangskopf die Anschaffung des

der über verschiedene Quellen (Amazon, Elektor…) bezogen werden kann.

Scanner und Weltempfänger

Handscanner (Bildquelle: Albrecht/Midland)

Auf dem Markt gibt es diverse Angebote zu Funk-Scannern und Weltempfängern. Scanner sind für den Empfang der FM-Relaisfunkstellen im Amateurfunk eine brauchbare Option. Sie decken meist die Bereiche 144 und 430 MHz ab, können überwiegend aber keine digitalen Sprechfunkbetriebsarten (DMR, C4FM, D-Star etc.) dekodieren. Weltempfänger sind in der Regel ein Kompromiss im Vergleich zu den Empfangsmöglichkeiten vollwertiger Funkgeräte. Die Empfindlichkeit der Weltempfänger ist – besonders mit den meist integrierten Teleskopantennen – spürbar geringer und die Trennschärfe zwischen den empfangenen Station ist nicht immer ausreichend. Außerdem müssen sie unbedingt die im Amateurfunk übliche Einseitenbandmodulation SSB (Single Side Band) im oberen und unteren Seitenband beherrschen.

Da der Amateurfunk ein technisches Hobby ist, sind statt der Anschaffung von Scannern und ähnlichen Geräten die Beschäftigung mit SDR-Technik und der Selbstbau von Antennen und kleinerem Zubehör vorzuziehen. Als Nebeneffekt werden dabei viele Aspekte gelernt, die einem im späteren Amateurfunkalltag dienlich sein können.

Weltempfänger (Bildquelle: Sangean)

(Links Stand: Januar 2025)