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BBT und UKW-FD – Conteste für’s kleine Gepäck

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UKW-FD-Station auf dem Kompass

Jedes Jahr findet jeweils am ersten Februarwochende und am ersten Augustwochenende der UKW-Fieldday statt. Parallel dazu gibt es traditionell mit nahezu gleichen Rahmenbedingungen (Datum, Zeit etc.) den Bayerischen Bergtag oder kurz BBT. Dadurch kann man mit einem Contest gleich in zwei Wertungen kommen. Die Veranstaltung im Februar wird UKW-Winter-FD bzw. Winter-BBT genannt, die im August analog UKW-Sommer-FD und Sommer-BBT.

Am Samstag des entsprechenden Wochenendes starten die Wertungsgruppen für 23, 12, 9 und 6 cm, am Sonntag sind immer 2 m und 70 cm dran. 10 GHz und höher haben ein eigenes Wochenende nach bzw vor den Kernwettbewerben. Die Besonderheit der Fielddays ist die Pflicht netzunabhängig und portabel mit maximal 15 W Sendeleistung zu arbeiten. Der BBT setzt noch einen drauf und begrenzt die Leistung auf 144 und 432 MHz auf nur 6 W plus ein Gewichtslimit von 7kg pro Band bzw. 9 kg bei Kombistationen für die gesamte Ausrüstung inkl. aller Antennenteile, Kabel, Mikrofon, Kopfhörer und evtl. PC zum loggen.

Nach vielen Jahren Pause konnte ich (DL6DBN) in diesem Jahr vom Kompass bei Heiligenborn, Bad Laasphe aus teilnehmen. Erfahrungsgemäß nehmen durch die Parallelität der Wettbewerbe überwiegend Stationen südlich des Siegerlands teil, sodass ein nach Süden offener Standort gesucht wurde. Der Kompass (GMA: DA/NW-276; HEMA: DL/HNW-007; Ex-SOTA DM/NW-195) hat, dem Borkenkäferbefall geschuldet, nach Süden keine hohe Vegetation mehr und überragt weite Teile des Rothaarkamms wie z.B. Haincher und Tiefenrother Höhe oder auch die Kalteiche. Vom Wanderparkplatz „Schulmeister“ in der Nähe des Lahnhofs aus ist der Gipfel mit dem E-Bike in einer guten Viertelstunde zu erreichen.

Leider war am ersten Sonntag im August kein optimales Wetter angesagt. Wind und Regenschauer standen an, sodass neben der Funkausrüstung auch eine Überdachung in Form eines Zelts in den Rucksack musste. Die Umstände erschwerten den Aufbau, wodurch sich mein Start auf 70 cm etwas verzögerte. Zweieinhalb Stunden dauern die Conteste nacheinander jeweils auf 2 m und 70 cm. Insgesamt war der Einsatzu also auf 5 Stunden begrenzt, eine überschaubare Zeit, die sich gut mit anderen Wochenendbeschäftigungen unter einen Hut bringen lässt.

Das Zelt-Shack beim UKW-FD

Mit lediglich 8 Verbindungen war die Ausbeute auf 432 MHz allerdings gering. Ursache waren Probleme, die immer wieder zu Sendungsaussetzern führten. Viele CQ-Rufe verhallten wohl ungehört und einige QSO konnten nicht erfolgreich komplettiert werden. Am Ende reichte es auf diesem Band nur für Platz 22 von 28 im UKW-Fieldday und Platz 23 von 25 im BBT. Die Ursache der Ausfälle werden im Zusammenspiel zwischen Gerät und Antenne (Duoband 4/5-Ele Yagi nach DK7ZB) vermutet, funktionierte der FT-817 im anschließenden 2-m-Teil doch ohne Probleme. Mit den 5 W Sendeleistung konnten auf 144 MHz 36 QSOs, mit insgesamt 6258 Punkten, 14 Großfeldern, 4 Ländern (DL, F, OK, OE) bei einem ODX von 465 km nach OE5 gefahren werden. Das reichte am Ende für Platz 12 von 46 im DARC-UKW-FD und Platz 8 von 27 im Bayerischen Bergtag.

Dieser Contest mit seiner Sprint-Eigenschaft ist eine schöne und dankbare Gelegenheit auf UKW QRV zu sein. Erstaunlich, dass man sich von einem Berg mit 690 m Höhe am Rande des Hauptteilnehmerfelds gegen Berge von über 1000 m Höhe im Zentrum der Aktivitäten gut behaupten kann. Wenn es Zeit und die Rahmenbedingungen erlauben, bin ich nächstes Jahr wieder dabei. Und Du? Es gibt noch viele geeignete Gipfel in der Umgebung. Danke an alle, deren Punkte ich verbuchen konnte.

Die Simulation mit Radio Mobile Online versprach problemlose Verbindungen bis zu den Höhen von Harz, Taunus, Hohem Venn, Teutoburger Wald, Spessart, Odenwald, in den Schwarzwald, den Thüringer Wald, das Fichtelgebirge und die Fränkische Schweiz.
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